Das österreichische Schulwesen Le système scolaire en Autriche - Elke Salomon, Fremdsprachenassistentin

Geschichte des Schulwesens

Das österreichische Schulwesen nimmt seine Anfänge mit der Schulreform unter Maria Theresia im Jahr 1774 : Sie führte die öffentliche Schule und eine Schulpflicht von sechs Jahren ein. 1869 wird die Schulpflicht auf acht Jahre erhöht.
Den Durchbruch für das österreichische Schulsystem liefert 1917 der Präsident des Wiener Stadtschulrats Otto Glöckel. Durch seine Reform soll allen Kindern – ohne Unterschied des Geschlechts oder der sozialen Lage – eine umfassende Schulbildung ermöglicht werden.
1962 tritte ein neues, umfassendes schulgesetz in Kraft. Dadurch wird die Schulpflicht von acht auf neun jahre erhöht.
Seit 1975 werden in öffentlichen Schulen Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet.
Seit 1993 werden Schüler und Schülerinnen, die besondere Hilfe benötigen, ins primäre Schulsystem integriert.
Die öffentlichen Schulen in Österreich sind gratis.

Das Primar – und Sekundarschulwesen

In Österreich ist man vom 7. Lebensjahr an neun Jahre lang schulpflichtig. nach der grundschule, die vier Jahre dauert, wählen österreichische Schüler zwischen zwei Bildungswegen : Der Hauptschule und der allgemein bildenden höheren Schule.

Die Hauptschule dauert vier Jahre lang ; anschliessend besuchen ihre Absolventen für ein Jahr die Polytechnische Schule, wo sie eine Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule erhalten („duale Ausbildung“).
Die Absolventen der Hauptschule haben auch die Möglichkeit, in eine allgemeinbildende höhere Schule – das vierjährige Oberstufengymnasium – oder ine eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule (z.B. die 1 bis 4-jährige Handelsschule oder die fünfjährige Handelsakademie) zu wechseln.
Für Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen im Unterricht Probleme haben, stehen neben der Möglichkeit der Integration in eine reguläre Klasse auch verschieden Arten von Sonderschulen zur Verfügung.

Die allgemein bildenden höheren Schulen dauern acht Jahre lang. Nach vier Jahren hat der schüler die Möglichkeit, in eine mittlere oder höhere berufsbildende Schule zu wechseln. Alle höheren Schulen enden mit der Reifeprüfung ; die Reifeprüfung ebnet den Weg für ein Studium an der Universität. Einzig für künstlerische Hochschulen gelten spezielle Aufnahmebedingungen.

Interessant am österreichischen Schulwesen ist das Prinzip der „Brücken und Übergänge“, das eine flexible und individuelle Gestaltung der Schullaufbahn gestattet.

Weiterführende Schulen

Es existieren drei Grundformen : Das Gymnasium, das Realgymnasium und das wirtschaftliche Realgymnasium. Bis zur dreitten Klasse sind die Unterrichtsgänge identisch, danach gibt es Unterschiede. Beispielsweise wählt man zwischen Latein und lebenden Fremdsprachen Es besteht innerhalb dieser Zweige die Möglichkeit zu inhaltlicher Schwerpunktsetzung in den Pflichtgegenständen. Ausserdem stehn verschiedene Wahlpflichtfächer zur Verfügung.

In Österreich existiert eine zunehmende Anzahl von bilingualen oder fremdsprachigen Schulen. In Wien gibt es beispielsweise das „Lycée Français de Vienne“.

Vergleich Frankreich-Österreich

Ab dem Schuljahr 2003/4 ist der Fremdsprachenunterricht an allen Volkschulen verpflichtend.

Ein Prinzip in östereichischen Schulen, das vom Französischen abweicht, ist das Prinzip der Schulautonomie. Das bedeutet, dass jede Schule die Möglichkeit hat, in einem bestimmten Rahmen ihre eigenen Schwerpunkte zu setzen, z.B. auf Fremdsprachen, Informatik sowie musisch-kreative, sportliche, naturkundlich-technische usw ; Schwerpunkte.

Im Gegensatz zu französischen Schulen sind östereichische Schulen nicht laizistisch, das heisst, an den Schulen erhält man auch Religionsunterricht

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